Im Sommer 1964 begann in der deutschen Nordsee die Suche nach Öl,
leider erfolglos doch dies gab den Anstoß an die Entwicklung der deutschen
Versorgungsschifffahrt.
<>Mit der ersten Ölbohrplattform wurde 1964 vor
der Insel Juist nach Öl gesucht leider ohne Erfolg. Um diese Plattform, die „Mr.
Louie“ zu versorgen wurde zunächst ein einfaches Kümo zu Versorgung eingesetzt und
später ein altes Schnellboot, die spätere „NVG S 1“ eingesetzt.
Der erste deutsche Versorger wurde am 9. Mai 1965 als
„NVG 2“ an die Reederei de Vries übergeben und damit startete die gesamte
Geschichte der ehemaligen deutschen Versorger. Die „NVG 2“ wurde später in
„Berlinertor“ umbenannt.
Mit der Hitzlerwerft in Lauenburg
wurden die ersten Versuche gemacht und über Pläne gesprochen. So wurde eine Reihe von
Versorgern gebaut, die Serie von „NVG 3“ bis „NVG 6“ zwischen Dezember
1965 und September 1966. Diese Versorgern waren die einzigen, die noch die Bezeichnung
„NVG“ erhielten, aber später wurden die 4 Schiffe in der Reihenfolge wie folgt
umbenannt: „Hafentor“, „Sandtor“, „Dammtor“,
„Holstentor“.
Gleichzeitig verfolgte aber auch
die Reederei DDG „Hansa“ das Geschehen auf dem Versorgermarkt und stieg mit in
dieses Geschäft ein. Am 24. März 1966 wurde die „Kattenturm“ an die DDG
„Hansa“ abgeliefert. Die VTG und die HANSA unternahmen derzeit gemeinsame
Überlegungen und schließlich war man sich einig gemeinsam in diesem Bereich zu operieren
und keine Konkurrenz zu bilden. Daraus resultierte die VHO VTG „Hansa“ Offshore
GmbH, Bremen von der aus alle Schiffe bereedert wurden. In der Offshore Marine Limited in
England fand man zugleich einen dritten Partner, mit der man endlich die „OSA
Offshore Supply Association Ltd, London“ gründete. Die OSA in England vermarktete
alle Schiffe und man war sehr erfolgreich in diesem Geschäft, denn alle Schiffe fanden
Beschäftigung und wurden sehr gut am Markt aufgenommen.
Immer wieder wurden einige Versorger in Dienst gestellt für die OSA
bzw. VTG oder HANSA. Gleichzeitig entwickelten sich die Versorgern aber immer weiter. Es
wurden zudem nicht mehr nur Versorgungsfahrten wahrgenommen, sondern auch zunehmend wurden
die Rigs von den Versorgern verschleppt oder Anker gezogen.
Die Hitzlerwerft in Lauenburg
wurde zur „Versorgerfabrik“ und der größte Teil der Schiffe wurde in Lauenburg
gebaut, da man dort die größte Erfahrung und das beste Know-How hatte. Es wurden aber
natürlich auch auswärts Versorger über die Jahre gebaut wie in Singapur, Amerika oder
Taiwan. Aber auch andere deutsche Werften bekamen einige Aufträge wie die Werft
„Herman Sürken“ in Papenburg oder die „Gutehoffnunsghütte Sterkrade“
in Walsum/Duisburg.
Anfang der 70er begann eine
etwas unglückliche Weller der Ausflaggung, da die deutsche Flagge für Versorger und
allgemein die Schifffahrt zu teuer wurde, bekamen die Schiffe die Liberia oder Singapur
Flagge, die wesentlich billiger war und man die Schiffe billiger auf dem immer größer
werdenden Markt anbieten konnte.
Auch die Schiffstypen bei den
Versorgern änderten sich, so gab es nicht nur reine Versorgern, sondern später auch
Ankerziehversorger, Bohrschiffe oder Röhrentransporter.
Von dem Erfolg der deutschen VTG/Hansa geleitet stiegen auch andere
deutsche Reedereien
in das Offshoregeschäft ein. Im Jahr 1975 erhielten sowohl die URAG, Bremen als auch die
T&S, Bremen ihre ersten Schleppversorger von der Schichau Unterweser, Bremerhaven.
Die URAG begnügte sich mit zwei
Schiffen am Anfang und orderte erst Jahre später zwei neue Schiffe. Die Transport &
Service bekam auch zwei Schiffe orderte aber ein Jahr später zwei Ankerziehschlepper und
Anfang der 80er zwei weitere Versorger. Diese beiden Reedereien waren aber nicht allein in
der Konkurrenz gegen die Macht der OSA. Die CST (Chemikalien Seetransport, HH) baute auch
zwei Schiffe, die aber nur sehr kurz für die Reederei im Einsatz waren. Auch die SEABEX
baute ein Multifunktionsschiff, die „Seabex One“, die aber auch sehr unrentabel
war und kaum genutzt wurde.
Die Schiffe der OSA waren auf
dem Weltmarkt sehr gut angenommen und haben sich einen Namen eingefahren. Man war weltweit
im Einsatz und überall präsent. Aber 1980 gab es einen großen
Schock innerhalb des Unternehmens, die DDG „Hansa“ brach zusammen und meldete
Konkurs an. Somit wurde die Versorgungsschifffahrt von der VTG mit übernommen und alles
nun von der VTG verwaltet und bereedert.
Mitte der 80er brach aber eine
Krise ein, den die Ölpreise waren sehr stark gesunken. Somit wurde kaum Öl gefördert
und auch die Versorger nicht benötigt.
Es führt dazu, dass eine ganze Reihe von
Versorgern aufgelegt wurden und nicht mehr rentabel waren.
Immer mehr Schiffe wurden aufgelegt
und gleichzeitig verkauft. Es kam dazu das die Flotte stark schrumpfte und die deutschen
Versorgern auf dem Markt kaum noch angenommen wurden. Viele Firmen wollten Versorgern
ihres Landes haben und keine auswärtigen wie die der OSA. Am Ende wurde 1989 die OSA von der
O.I.L. Ltd., Aberdeen übernommen und schließlich 1999 ging das Unternehmen an
„Tidewater, Amerika“. Es fahren aber heute noch damalige
Versorger unter ihren alten Namen für Tidewater. Ca. 90% der damaligen Flotte sind auch
heute noch in Dienst, daran kann man erkennen welche Qualität damals herrschte und man
sich auf die Schiffe verlassen konnte!